„Sauber-Heizen Offensive“: Wärmepumpe statt CO2-Abgaben?

Im Rahmen des geplanten Öl- und Gasausstiegs soll mit Juli 2022 eine CO2-Steuer auf das Autofahren und Heizen erhoben werden. Somit sind Haushalte mit Öl- oder Gaskessel massiv von den geplanten Abgaben betroffen. Jedoch sollen die Einnahmen aus der CO2-Steuer wieder als Klimabonus, abhängig von der jeweiligen Region, zurück zur Bevölkerung fließen. So wird mit der „Sauber-Heizen Offensive“ auch der Umstieg auf umweltfreundliche Alternativen gefördert.

Daher ist es ratsam, sich rechtzeitig über derartige Alternativen zu informieren. Die wohl energieeffizienteste und umweltfreundlichste Lösung stellen Wärmepumpen da. Es gibt jedoch vier verschiedene Bauarten von Wärmepumpen, die jeweils unterschiedliche Vor- und Nachteile haben: Luft-Wasser, Sole-Wasser, Wasser-Wasser und Luft-Luft. Dieser Artikel gibt einen kurzen Überblick über die gängigsten Wärmepumpentypen.

Die Luft-Wasser-Wärmepumpe bezieht ihre Energie aus der Umgebungsluft und zeichnet sich durch ihre kompakte Größe sowie einen geringen Installationsaufwand aus, da keine komplizierten Erdarbeiten notwendig sind. Dies macht die Luft-Wasser-Wärmepumpe zur günstigsten Bauart. Sie eignet sich sowohl für Alt- als auch Neubauten. Luft-Wasser-Wärmepumpen gibt es als Monoblock und als Split-Wärmepumpen, wodurch die Einsatzmöglichkeiten noch vielfältiger werden. Der größte Nachteil dieses Wärmepumpentyps ist eine Geräuschentwicklung von bis zu 50 dB bei Außenaufstellung.

Wasser-Wasser-Wärmepumpen hingegen, nutzen das Grundwasser als Wärmequelle, weswegen ein Grundwasserbrunnen vorhanden sein bzw. angelegt werden muss. Dies macht die Installation komplex, planungs- und kostenintensiv, wodurch Wasser-Wasser-Wärmepumpen mit Abstand die höchsten Anschaffungskosten haben. Zusätzlich ist zu bedenken, dass für Brunnenbohrungen Genehmigungen nötig sind und die Energieeffizienz stark von der Höhe des Grundwasserspiegels abhängig ist. Ist jedoch ein hoher Grundwasserspiegel vorhanden, gewinnt die Wasser-Wasser-Wärmepumpe in punkto Energieeffizienz gegen die anderen Bauarten, da Grundwasser eine besonders energiereiche Wärmequelle mit ausgezeichnetem Wärmetransport ist.

Sole-Wasser-Wärmepumpen punkten ebenfalls durch ihre hohe Energieeffizienz. Erdwärme eignet sich durch ihre unendliche Verfügbarkeit und ganzjährig konstanten Temperaturen besonders gut als Energiequelle. Ein weiterer Vorteil der Sole-Wasser-Wärmepumpen ist auch die Flexibilität der Energiegewinnung, abhängig vom Grundstück können Erdsonden, Flächenkollektoren oder Erdwärmekörbe eingesetzt werden. Dies ist aber auch gleichzeitig ein Nachteil, da Flächenkollektoren unterirdisch viel Platz in Anspruch nehmen, während Erdsonden genehmigungspflichtig sind. Dadurch steigt der Installationsaufwand und somit die Anschaffungskosten. Die Betriebskosten hingegen, sind, vor allem im Neubau, sehr gering. Weitere Vorteile dieses Wärmepumpentyps ist die fast nicht vorhandene Geräuschentwicklung und der geringe oberirdischen Platzbedarf.

Luft-Luft-Wärmepumpen nutzen ebenfalls die Umgebungsluft als Energiequelle, jedoch dient Anstelle von Heizkörpern oder einer Fußbodenheizung die Luft selbst als Wärmeverteilsystem. Der Einsatz einer Luft-Luft-Wärmepumpe empfiehlt sich vor allem bei Neubauten, da dies gleich bei der Planung berücksichtigt und somit auf Heizkörper etc. verzichtet werden kann. Bei den Anschaffungskosten gehört diese Bauart zu den günstigeren Varianten. Jedoch fallen im Winter die Betriebskosten höher aus als bei anderen Wärmepumpenarten. Außerdem sind die Einsatzgrenzen zu beachten, die von Hersteller zu Hersteller variieren.

Welche Art von Wärmepumpe die Richtige für Ihr Projekt ist, hängt also von vielfältigen Faktoren ab und sollte individuell in einem Beratungsgespräch mit einem Experten ermittelt werden. Das Climastore-Team steht unseren Fachpartnern dafür gerne jederzeit zur Verfügung.