Wie laut sind Wärmepumpen?

Wie bei fast allen technischen Geräten, ist auch bei Wärmepumpen ein gewisser Geräuschpegel während des Betriebs zu erwarten. Da Wärmepumpen aus einem Innen- und einem Außengerät bestehen, sollte darauf geachtet werden, dass die Geräuschbelastung in den eigenen vier Wänden, als auch für Nachbarn auf ein Minimum beschränkt wird. Zum Glück gibt es ein paar Tricks, mit denen man die Lärmkulisse einer Wärmepumpe erheblich reduzieren kann.

Während des Betriebs liegt die durchschnittlich aufgefasste Lautstärke einer Luft-Wasser-Wärmepumpe zwischen 40-60 Dezibel (dB), was in etwa dem Geräuschpegel eines Kühlschranks entspricht. Bei eisigen Temperaturen muss die Wärmepumpe mehr Energie aufwenden, wodurch der Geräuschpegel höher liegt als bei milden Jahreszeiten. Laut der Weltgesundheits- organisation sollte nachts der Lärmpegel den Schwellenwert von 35 dB nicht übersteigen, da ansonsten ein erholsamer Schlaf nicht mehr wirklich gesichert ist. Daher ist es empfehlenswert, Maßnahmen zu setzen, damit der Betrieb einer Wärmepumpe den Grenzwert nicht übersteigt.

Die Betriebslautstärke variiert stark zwischen den verschiedenen Modellen und Herstellern. Die Schallleistung, die ein Gerät während des Betriebs hat, wird am Datenblatt der Wärmepumpe in dB(A) ausgewiesen. Dabei handelt es sich um den Schallleistungspegel, eine technische Größe, die sowohl kontinuierlich als auch orts- und entfernungsunabhängig ist.1

Aber wie laut eine Wärmepumpe nun wirklich wahrgenommen wird, hängt aber vom Schalldruckpegel ab. Dieser resultiert aus der Schallleistung eines Geräts und wird ebenfalls in dB(A) angegeben, ist jedoch, im Gegensatz zum Schallleistungspegel, orts- und entfernungsabhängig. Daher ist die Angabe der dB(A) des Schalldruckpegels nicht mit den dB(A) des Schallleistungspegels gleichzusetzen.2

Es ist also von Vorteil, bereits im Vorfeld die angegebene Schallleistung auf den Datenblättern der Hersteller zu vergleichen und die dabei entwickelte Schallimmission abzuschätzen bzw. zu berechnen. Zusammengenommen vermitteln diese beiden Werte die tatsächlich empfundene „Lautstärke“ des Wärmepumpen-Geräuschs.

Maßnahmen zur Reduktion der Lautstärke

Die vermutlich wichtigste Maßnahme ist die Wahl des richtigen Standortes für die Wärmepumpe. Bei der Aufstellung der Inneneinheit, sollte das Gerät nicht direkt an eine Wand oder gar in eine Ecke gestellt werden, da es ansonsten zu einer ungünstigen Schallübertragung über die Wände kommen könnte. Gerade in Zimmerecken bündeln sich tiefere Schallfrequenzen, wodurch sich die Lautstärke verstärkt. Auch harte Bodenbelege, wie Fliesen, sollten als Untergrund für die Wärmepumpe vermieden werden. Stattdessen empfiehlt es sich die Wärmepumpe auf einer Betonplatte, unterlegt mit einer Gummimatte, zu platzieren oder spezielle Wärmepumpen-Standfüße zu verwenden (die besten Standfüße finden Sie hier). Wird dennoch die Geräuscherzeugung als Lärmbelastung wahrgenommen, kann der zusätzliche Einbau einer Schallschutztüre empfehlenswert sein.

Um die Geräuschkulisse für die Nachbarschaft weitestgehend zu reduzieren, sollte das Außengerät mit einem Mindestabstand von drei Metern zum Nachbarsgrundstück aufgestellt werden – idealerweise auf einem Rasen platziert und straßenseitig ausgerichtet. Schallverstärkende Faktoren, wie zum Beispiel, das Gerät zwischen Mauern oder auf harten Grund zu stellen, sollten dabei unbedingt vermieden werden, da sich solche Standorte auf die Lärmerzeugung sehr ungünstig auswirken (Schallreflexion). Entscheidend für einen leisen Betrieb ist die mechanische Entkopplung, damit durch die Schwingungen keine Schallausweitung entsteht.

Wohnen Sie in einer Nachbarschaft, in der Lärm ein heikles Thema ist, sollten Sie dieses Kriterium bereits bei der Auswahl Ihrer Wärmepumpe berücksichtigen und auf ein „flüsterleises“ Modell setzen. Dabei handelt es sich um Wärmepumpen, die für einen besonders leisen Betrieb konzipiert sind. Oft befindet sich bei diesen Modellen der Kompressor im Innengerät, wodurch der Lärm der Außeneinheit stark reduziert wird. Liegt der Geräuschpegel trotzdem im kritischen Bereich, könnte eine ergänzende Schallschutzhaube Abhilfe schaffen. Damit kann die Lautstärke nochmals um bis zu 10 dB reduziert werden, wodurch das Problem in den meisten Fällen gelöst ist.

Um weiterhin ein harmonisches Zusammenleben mit Ihren Nachbarn führen zu können, ist eine sorgfältige Planung im Vorfeld mit Hilfe eines Experten ratsam. Denn für eine ideale Platzierung der Wärmepumpe und ergänzende Maßnahmen zur Reduktion der Geräuschquelle, sind in der Regel ein fachlich fundiertes Know-how erforderlich. Der wahrgenommene Schalldruckpegel wird von einem Fachexperten dann vor Ort bei der Positionierung ermittelt und berechnet. Somit ist eine Fachberatung für die Installation einer Wärmepumpe unerlässlich.
So beraten auch wir gerne unsere Fachpartner und helfen ihnen bei der Planung und Umsetzung ihrer Projekte.

1 Schall, UdK Berlin Sengpiel 11/2009, abgerufen am 01.03.2022 unter: sengpielaudio.com/SchalldruckUndSchallleistung.pdf
2 Schalldruckpegel-Wann empfinden wir etwas als laut?, Audisana Blog, abgerufen am 01.03.2022 unter: audisana.ch/blog/schalldruckpegel
Schallwerte bei Wärmepumpen richtig interpretieren, Hoval, abgerufen am 01.03.2022 unter: Waermepumpe_Werte_richtig_interpretieren_Hoval.pdf