Das kleine Einmaleins
der Wärmepumpen– Part 2

Im ersten Teil haben wir bereits die Grundlagen der Leistungsdimensionierung von Wärmepumpen und die Bedeutung des COP erklärt. In diesem Beitrag widmen wir uns nun den restlichen Kennwerten und den wichtigsten Qualitätssiegeln.

Die Jahresarbeitszahl, kurz JAZ genannt, steht für die Effizienz eines Heizsystems und gibt das Verhältnis zwischen zugeführtem Strom und der tatsächlich erzeugten Wärmemenge für Raumheizung und Warmwasserbereitung über die Dauer eines Jahres an. Während der COP nur eine Momentaufnahme ist und sich nur auf die Wärmepumpe bezieht, wird bei der JAZ das gesamte Heizsystem berücksichtigt. Der COP wird jedoch für die Berechnung der JAZ benötigt. Weitere Faktoren, die einen großen Einfluss auf die JAZ haben sind unter anderem das Wetter bzw. die Klimazone, die Dämmung und das individuelle Benutzerverhalten.

Neben den verschiedenen Kennwerten gibt es auch für Wärmepumpen diverse relevante Gütesiegel und Zertifizierungen. Wie die meisten großen Elektrogeräte, verfügen Wärmepumpen über ein Energie Label, auf dem Hersteller, Modellbezeichnung, Energieeffizienzklasse (A++ bis G) und Leistungswerte für drei Klimazonen (Süd- und Westeuropa, Zentraleuropa und Osteuropa) vermerkt sind. Die Effizienzwerte für das Energy Label müssen verpflichtend vom Hersteller gemessen oder aus Leistungsdaten gewonnen werden. Achtung! Dieses Label eignet sich allerdings nicht, um verschiedene Heizsysteme bezüglich ihrer Effizienz zu vergleichen. Es ist nur zum Vergleich mit anderen Wärmepumpen zulässig. Damit eine Wärmepumpe das Gütesiegel der European Heat Pump Association (EHPA) tragen darf, muss sie nicht nur den neuesten technischen Standards entsprechen und qualitativ hochwertig verarbeitet sein, auch der Kundenservice des Herstellers muss höchsten Ansprüchen genügen. Diese Gütesiegel sind daher bei der Anschaffung von großer Relevanz.

Der letzte Faktor, den man vor allem bei der Anschaffung einer Wärmepumpe nicht außer Acht lassen sollte, ist das verwendete Kältemittel, da es ausschlaggebend für die Höhe der staatlichen Förderungen ist. Das Treibhauspotenzial des Kältemittels wird als Global Warming Potential (GWP) angegeben. Wenn dieser Wert 1500 übersteigt, werden finanzielle Förderungen um 20% reduziert. Vorteilhafte Kältemittel sind z.B. eine spezielle Art Propangas (R290), Difluormethan und Tetrafluorethan.

Jene Faktoren, die wir im kleinen Einmaleins der Wärmepumpen genannt haben, legen den Grundstein für die Auswahl einer effizienten, umweltfreundlichen Wärmepumpe. Dennoch ist es immer ratsam, bei einer Anschaffung, einen Fachmann hinzuzuziehen, der auf individuelle Anforderungen und Gegebenheiten einzugehen weiß und auch komplexere Sachverhalte, die den Rahmen dieses Artikels übersteigen würden, miteinbezieht.